Hecht
(Esox lucius)


Familie : Esocidae
In Oberfranken erreichen Hechte eine Länge von ca. 120cm
Laichzeit: März - Mai
Schonzeit: 15.02 bis 30.04. / Schonmaß: 60 cm
!!! Im Sportfischerverein Kemmern e.V. wurde das Schonmaß auf 60 cm erhöht !!!
Kennzeichen |
Der Hecht hat einen torpedoförmigen Körper mit einem entenschnabelartigen
breiten Kopf. Der Unterkiefer steht vor. Das große Maul hat zahlreiche nach hinten geneigte
Zähne. Die Farbe ist am Rücken und am Kopf meist grünlich. An den Seiten
wechseln sich hellere und dunkelere Querstreifen ab. Die Rücken- und Afterflosse sind
weit nach hinten verlagert.
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Lebensraum und Lebensweise |
Der Hecht kommt in stehenden und langsam fließenden Gewässern vor.
Er benötigt strukturreiche Ufer und Strukturelemente im Gewässer. In Fließgewässern
lauert er außerhalb der Strömung an den Ufern, in Pflanzenbeständen oder
unter Totholzstrukturen auf Beute. Hecht jagen auf Sicht und überraschen
ihre Beute. Hierzu müssen die Gewässer klar sein. Hechte sind Einzelgänger.
Sie bilden Reviere, die umso kleiner sind, je mehr Versteckmöglichkeiten vorhanden
sind. Bei dichten Hechtbeständen ist der Kannibalismus die Regel. Hechte regeln
somit ihre Bestandsdichte nach der Anzahl der Unterstände. Hechtbrütlinge
überleben nur, wenn der pH-Wert in den Gewässern, in denen sie ihre erste Lebenswochen
verbringen, den Wert 7,2 nicht überschreitet. Ältere Hechte vertragen
ohne weiteres höhere ph-Werte.
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Nahrung |
Der Hecht ist ein Raubfisch, der überwiegend andere Fischarten,
wie Rotaugen, Rotfedern, Laube, Hasel und Schleie, erbeutet. Er frisst aber auch junge Wasservögel,
Frösche und Kleinsäuger. Hechtbrütlinge ernähren sich in den ersten Lebenstagen von
Zooplankton. Sie stellen sich dann aber rasch auf die Jagd nach Kleinkrebsen und Insektenlarven um. Sehr bald werden
auch die ersten Fische gefressen.
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Fortpflanzung |
Die Laichzeit wird ausgelöst durch einen Anstieg der Wassertemperatur.
Die laichreifen Hechte suchen zum laichen Unterwasserpflanzenbestände in
Flachwasserzonen oder überschwemmte Wiesen auf. Für ein erfolgreiches ablaichen
der Hechte müssen mindestens 200 m² derartige mit Pflanzen bewachsene Flachwasserzonen
vorhanden sein. Die klebrigen Eier werden an den Wasserpflanzenbeständen abgelegt. Nach
ca. zehn Tagen schlüpfen die Larven. Die Larven haben eine Klebedrüse am Kopf
und hängen sich bis zum Verbrauch des Dottersackes an Wasserpflanzen.
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Sonstiges |
Der Hecht ist ein allgemein bekannter Raubfisch und vor allem ein
beliebter Angel- und Speisefisch. Er ist in besonderem Maße geeignet Weißfischbestände
wie Rotaugen und Brachsen auf natürliche Weise zu regulieren (Biomanagement). In
trüben Gewässern ist der Hecht, der auf Sicht jagt, dem Zander weit unterlegen und wird
von diesem verdrängt. Der Hecht wird in vielen Teichwirtschaften produziert. Die Hechte
werden als H1 in viele freie Gewässer ausgesetzt.
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Gefährdungsstatus |
Der Hecht ist in Oberfranken gefährdet, weil Laichplätze fehlen.
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Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken |
Aisch; Aurach; Baunach; Eger (Stastufen); Itz; Main;
Mittelebrach; Rauhe Ebrach; Regnitz; Reiche Ebrach; Rhein-Main-Donau-Kanal;
Röslau; Rodach (Coburg, Kronach); Roter Main; Sächsische Saale; Selb;
Selbitz; Schwesnitz; Trubbach; Weißer Main; Wiesent (Unterlauf); Baggerseen
entlang des Mains und der Regnitz; Stauseen Feisnitzspeicher; Förmitzspeicher;
Lichtenberger Freizeitsee; Froschgrundsse; Untreusee; Weißenstädter See;
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