Damit im neuen Jahr auch der Meterhecht gelandet
werden kann, sind die Angelutensilien zu überprüfen. Dies kostet zwar ein
wenig Zeit und Mühe, beugt aber üblen Überraschungen am Wasser vor. Besonders
technische Geräte wie Rollen und Bißanzeiger sind im Laufe der Saison besonders
beansprucht worden und müssen deshalb auch gewartet werden.
Angelrollen und Schnüre
Rollen werden unter laufendem Wasser und mit einer Bürste von Schmutz gesäubert.
Anschließend wird die Rolle mit speziellen Rollenölen wieder lauffreudig
gemacht. Auch das Schnurlaufröllchen sollte gesäubert werden, da sich hier
besonders der Schnurdreck ablagert. Das Kontrollieren der Abwurfkante auf
Unebenheiten ist ebenfalls ratsam. So lassen sich Schnurabriebe vermeiden.
Sind wir schon bei der Rolle, liegt die Schnur auch nicht weit. Schnüre
werden mehrmals nach Aufrauhungen und Beschädigungen geprüft. Sind solche
Mangelerscheinungen sichtbar, sollte ein sofortiger Schnurwechsel die Folge
sein. Die Schnur ist der wesentliche Kontakt zum Fisch. Viele Fische werden
durch Schnurbruch aufgrund einer alten Schnur verloren. Oft lassen sich
durch Reinigen einer Schnur wieder ganz passable Wurfweiten erzielen.
Bissanzeiger
Expertentipp: Bissanzeiger können auch einfach gereinigt werden, indem man
sie aufschraubt und mit einem feuchten Tuch die Platine und sonstige elektronische
Teile säubert. Achtung: Dieser Tipp funktioniert nur bei wirklich aufschraubbaren
Bissanzeigern (i.d.R. die etwas günstigeren Modelle), bitte beachten Sie
auch ggf. zuvor die Garantiebedingungen. Hochwertigere Bissanzeiger sind
oft an Gehäuseschlitzen zusätzlich vor Feuchtigkeit abgedichtet (ähnlich
einer Armbanduhr), hier ist das innere Reinigen überflüssig, zudem riskieren
Sie die zuverlässige Abdichtung, wenn Sie an solchen Modellen herumschrauben.
Besonderes Augenmerk sollte auf den Lautsprecher gelegt werden. In diesen
lagert sich oft Feuchtigkeit nach einem Angelregentag. Sofortiges Trocknen
auf einer Heizung ist hier die beste Maßnahme, um seinen Bissanzeiger funktionsfähiger
und langlebiger zu machen. Nicht den Batterietest vergessen! Nichts ist
ärgerlicher, als bei einem längeren Ansitz ohne Bissanzeiger zu angeln.
Eine Ersatzbatterie schafft Abhilfe. Bei der Winterpause sollte man jedoch
die Batterien aus den Bißanzeigern entfernen, um ein mögliches Auslaufen
zu vermeiden. Natürlich gilt dies auch für alle anderen batteriebetriebenen
Angelgeräte!
Angelruten
Ruten sollten an vielen Stellen kontrolliert werden, dazu zählen die Ringe,
der Schraubrollenhalter und die Abschlusskappe. Alle Rutenteile müssen auf
Beschädigungen geprüft werden. Hier sind besonders die Spitzenringe hervorzuheben,
die durch den Einsatz von geflochtenen Schnüren in Mitleidenschaft gezogen
werden können. Doch dank der heutigen, hochwertigen Ringeinlagen treten
solche Beschädigungen nicht mehr so oft auf. Die Reinigung der Rute ist
kinderleicht. Kork- und Moosgummigriffe können mit einer Seifenlauge und
einer Bürste gereinigt werden. Es ist erstaunlich, wie hell der Kork bei
noch so alten Ruten auf diese Weise wieder wird. Auch das Ausbessern mit
Korkspachtel sollte bei größeren Schäden in Betracht kommen. Der Blank (Rohling)
der Rute weist sehr oft unschöne Kratzer auf. Diese Kratzer und der gesamte
Blank können mit Auto-Politur bearbeitet werden. Der Blank wird so gesäubert
und fühlt sich wie ein Neuwagen an. Probieren Sie es aus, es funktioniert.
Tipp für den erfahreneren Bastler: Was tun, wenn die Zapfen-Verbindung aneinander
schlägt und die Rute nicht mehr richtig hält? Bei so einem Problem, kann
das obere Teil um 5 mm abgesägt werden (doch Vorsicht nur mit einer scharfen
Säge, denn sonst könnte der Blank splittern). Nur noch die Abschlußwicklung
neu setzen, und schon ist die Rute wieder einsatzfähig und passt optimal
wieder auf den Zapfen.
Taschen, Zelte, Liegen und Stühle
Sämtliche Angelgegenstände, die aus Stoffmaterialien bestehen, sollten auf
Dichtheit und Löcher überprüft werden. Schirme und Zelte können durch Imprägnieren
wieder regentauglich gemacht werden. Neue Gummizüge bei Liegen und Stühlen
beugen einem Ausreißen vor. Taschen können Löcher von Erdspeeren usw. aufweisen.
Bekleidung
Wie auch für Schirme und Zelt gilt es auch bei der Angelbekleidung, auf
Dichtheit und auf Löcher zu achten. In Stiefeln und in Schuhen können die
Einlagen ersetzt werden, um bei längeren Märschen keine Blasen zu bekommen
oder zu frieren. Auch Wathosen und -stiefel bedürfen einer besonderen Behandlung.
Nach jedem Einsatz nasses Material zum Trocknen und Lüften aufhängen. Das
Material sollte nicht geknickt werden, um poröse Stellen zu vermeiden.
Zubehör
Zum Zubehör zählen sämtliche Kleinutensilien, wie Bleie, Haken, Wirbel,
Posen und sonstige Dinge, die sich in unserer Angelkiste verbergen. Rostige
Haken an Wobblern sollten ersetzt werden. Zerbrochene Posen, gebrauchte
Vorfächer und rostige Wirbel gehören in den Mülleimer.
Kescher und Setzkescher
Oft wurden Kescher und Setzkescher nach einem Einsatz nicht ordnungsgemäß
zum Trocknen aufgehangen. Dieses führt nach längerer Zeit zum Verrotten
des Netzmaterials und kann sich beim nächsten Einsatz als fatale Folge entpuppen.
Also nach jedem Einsatz nasses Material zum Lüften aufhängen.
Futterzutaten
Wurden vor geraumer Zeit Futtersorten in größeren Mengen gekauft, sollten
diese auf Haltbarkeit geprüft werden, denn nichts ist ärgerlicher, als beim
nächsten Vereinsangeln ranziges Futter zu verwenden.