Zwergwels
(Ictalurus nebulosus)
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Familie : Ictaluridae
In Oberfranken erreichen Zwergwelse eine Länge von ca. 30cm
Laichzeit: April - Mai
Schonzeit: keine / Schonmaß: keines
Kennzeichen
Der Zwergwels hat einen gestreckten, ab dem Ansatz der Bauchflossen seitlich zusammengedrückten Körber. Der Kopf ist breit und abgeflacht. Zwischen den Augen befinden sich zwei Bartfäden; zwei weitere deutlich längere Bartfäden sitzen an der Oberlippe; vier kürzere Bartfäden an der Unterlippe. Zwischen Rücken- und Schwanzflosse sitzt eine große Fettflosse. Der Rücken und die Seiten sind einheitlich dunkelbraun mit einem bronzefarbenen Schimmer. Der Bauch zeigt häufig eine gelbliche oder weißliche Farbe. Die Rückenflosse und die Bauchflossen zeigen einen starken ersten Stachelstrahl, der bei Gefahr aufgestellt werden kann. Die Afterflosse ist groß und nach außen gebogen. Die Haut des Zwergwels ist schuppenlos. Die Seitenlinie ist durchgängig gut erkennbar.
Lebensraum und Lebensweise
Der Zwergwels ist eine anspruchslose Fischart. Er kommt in Teichen und Flüssen mit geringer Strömung vor. Er toleriert auch sauerstoffarme Gewässer mit hohen Temperaturen. Zwergwelse sind Grundfische und meist nur in der Nacht aktiv.
Nahrung
In der Jugend Würmer, Schnecken, Kleinkrebse. Mit zunehmendem Alter kleine Fische, Amphibien und Fischlaich.
Fortpflanzung
Rogner und Milchner heben an seichten, warmen Gewässerstellen, meist unter einem überhängenden Ufer, eine flache Mulde aus. Die Eier haften an Steinen oder am Gewässergrund. Die abgelegten Eier und auch die geschlüpften Jungfische werden vom Milchner bewacht.
Sonstiges
Der Zwergwels wurde um 1900 aus Nordamerika in Mitteleuropa als Aquarienfisch eingeführt. Durch unüberlegten Besatz, aber auch durch Aussetzen von Aquarienbesitzern, gelangte er in die freien Gewässer. Die geringen Ansprüche des Zwergwelses an die Wasserqualität, seine intensive Brutpflege und seine wehrhafte Verteidigung gegenüber Fressfeinden fördern seine Verbreitung. Er kann Töne wahrnehmen und reagiert auf Geräusche. Der Zwergwels ist ein guter Speisefisch. Sein Fleisch hat keine Zwischenmuskelgräten.
Gefährdungsstatus
Der Zwergwels ist in Oberfranken nicht gefährdet.
Zwergwelse dürfen nach § 22 Abs. 4 AVBayFiG nur in geschlossenen Gewässern gehalten werden, aus denen sie nicht entkommen können.
Das Aussetzen in Fließgewässer, Bagger- und Stauseen ist verboten. Nach §11 Abs. 8 AVBayFiG
darf er, wenn er in freien Gewässern gefangen wird, nicht zurückgesetzt werden.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Der Zwergwels kommt in Oberfranken in Teichen und deren Gräbensystemen im nördlichen ind westlichen Aischgrund vor. Außerdem trifft man ihn gelegendlich im Rhein-Main-Donau-Kanal und in den Baggerseen im Regnitztal, zwischen Forchheim und Bamberg.
Quellenangabe
©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.
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