Familie : Percidae
In Oberfranken erreichen Zander eine Länge von ca. 80cm
Laichzeit: April - Mai
Schonzeit: 15.02. bis 30.04. / Schonmaß: 50 cm
Beim Sportfischerverein Kemmern wurde die Schonzeit geändert:
vom 15.02. bis 31.05. / Schonmaß: 50cm
Kennzeichen
Langgestreckter spindelförmiger Körper mit spitz zulaufenden Kopf
und Katzenaugen; weite endständige Maulspalte. Neben kleinen Bürstenzähnen fallen
im Ober- und Unterkiefer große Fangzähne („Hundszähne“) auf. Besitzt zwei getrennte
Rückenflossen, die erste mit spitzen Stachelstrahlen. Die Färbung ist grünlichgrau
mit silbrigem oder messingfarbenem Glanz, Rücken- und Schwanzflossen mit schwarzen
Parallelstreifen, die Seiten zeigen mehr oder weniger 8-10 verwaschene dunkle Querbinden.
Der Zander hat kleine Kammschuppen.
Lebensraum und Lebensweise
Größter Vertreter der Barschfamilie; bevorzugt größere,
tiefe und planktontrübe stehende oder fließende Gewässer mit festem Grund.
Er orientiert sich auch mit dem Geruchsinn.
Nahrung
In der Jugend Zooplankton und kleine Bodentiere, später hauptsächlich Fische.
Fortpflanzung
Der Zander laicht bei einer Wassertemperatur von 14°C.
Während der Laichzeit legt der Milchner Nestgruben, sog. Zandernester an,
das sind z.B. Wurzeln oder versunkene Äste in einer Tiefe von ca. 1-1,5 m.
Das Weibchen legt die klebrigen
Eier auf die Wurzelstücke ab. Sie werden vom Milchner gegen Laichräuber
bewacht und durch Fächeln der Flossen mit Frischwasser versorgt.
Sonstiges
Es besteht eine Konkurrenz zwischen Hecht und Zander. Der Zander ist in
trüben Gewässern dem Hecht weit überlegen, weil er auch den Geruchssinn bei der Jagd nach Beute
einsetzt. Außerdem bildet er kleine Reviere, wodurch der Kannibalismus deutlich reduziert wird.
Zander sind hochwertige Speisefische und beliebte Angelfische. Ihr Fleisch hat keine
Zwischenmuskelgräten.
Gefährdungsstatus
Der Zander ist in Oberfranken potenziell gefährdet. Es fehlen oftmals
geeignete Laichplätze.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist er als mäßig häufig aufgeführt.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Aisch; Baunach; Eger; Itz; Main;
Rhein-Main-Donau-Kanal;
Rodach (Coburg, Kronach); Röslau; Roter Main unterhalb Bayreuth; Sächsische Saale; Baggerseen
entlang des Mains und der Regnitz (hier bildet der Zander stärkere Populationen als der Hecht);
Förmitzspeicher; Fesnitzspeicher; Froschgrundsse; Trebgastsee; Untreusee; Weißenstädter See;
Der Zander ist einer der launischsten, aber dennoch
beliebtesten Fische der Angler.
Nicht nur wegen seines guten Geschmacks, sondern auch wegen des Reizes,
diesen tollen Fisch zu überlisten.
Es gibt einige Möglichkeiten, diesen schlauen Jäger zu erbeuten. Die gängigen
Methoden sind das Spinnfischen mit Twistern und Spinnern oder das Ansitzen
mit totem Köderfisch.
Beide Methoden haben Ihren Reiz und versprechen Erfolg. Da der Zander oft
bei Nacht auf die Jagd geht, ist das nächtliche Ansitzen besonders reizvoll.
Kanäle und große Flüsse besitzen oft einen großen Bestand an Zandern. Doch
der Fang ist auch hier nicht ganz einfach. An diesen Gewässern ist das Stellfischangeln
mit langer Rute sehr beliebt. Hierfür gibt es stabile Stellfischruten mit
einer Länge von bis zu 7-8 m. Mit diesen Ruten können auch große Aale aus
der Steinschüttung gezogen werden. Die Stellfischangelei bezieht sich -
wie der Name schon sagt - auf eine Stelle. Die kleinen toten Köderfische
werden auf einem System mit Drillings- und Zwillingshaken montiert, so daß
sie waagerecht im Wasser schwimmen. Als Pose kommt eine dickere Knicklichtpose
zum Einsatz, die das Gewicht des Köderfisches tragen sollte. Um die Pose
richtig auszuloten, sind evtuell noch Bleie einzusetzen. Ein vorheriges
Ausloten nach Unebenheiten im Boden kann Gold wert sein, da sich hier besonders
gerne Zander aufhalten.
Da Zander häufig sehr vorsichtig beißen, empfiehlt es sich, mit dem Anhieb
ein wenig zu warten. Die berühmte Zigarettenlänge wie beim Hechtangeln muß
es nicht gleich sein, doch ein wenig Zeit sollten Sie dem Stachelritter
schon lassen. Um ein ungehindertes Abziehen zu ermöglichen, sollte mit offenem
Bügel und einem Schnurclip gearbeitet werden. In den Schnurclip wird die
Schnur eingeklinkt und der Bügel der Rolle geöffnet. Beißt jetzt der lang
ersehnte kapitale Zander zu, löst sich die Schnur schnell aus dem Clip und
sie kann ungehindert ablaufen. Durch die Knicklichtpose erkennen Sie sehr
gut, welche Richtung der Räuber einschlägt. Um auch akustisch den Biss zu
registrieren, können Sie auch Rutenglocken oder kleine elektronische Bissanzeiger
einsetzen. Da in Kanälen und Flüssen immer ein gewisser Strömungsdruck herrscht,
wird der Köderfisch wunderbar in der Strömung bewegt und reizt den Zander
oder auch manchen kapitalen Aal zum Anbiss.
An Flüssen hat sich noch eine weitere Montage bestens bewährt: Das Grundangeln
mit steil aufgestellter Rute und Fischfetzen. Dazu benötigen Sie eine mittellange
Rute. Sehr gut geeignet sind Feederruten in den Längen 360 - 390 cm, eine
normale Stationärrolle, Grundblei, Laufperle mit Seitenwirbel und Vorfach
mit Zwillingshaken. Auf die Hauptschnur wird die Laufperle mit Seitenwirbel
geschoben, anschließend ein Stopper fixiert und unten ein 80 - 100 g-Blei
(je nach Strömung) geknotet. An den Seitenwirbel kommt ein 100 cm langes
Vorfach. Der Stopper wird ca. 1,5 m vor das Blei geschoben. Als Köder kommt
ein ca. 10 cm langes Fischfilet an den Zwillingshaken. Der Fischfetzen sollte
nach hinten hin schmaler verlaufen. Fertig ist die ganze Montage.
Beim Einsatz sieht das Ganze folgendermaßen aus: Das Blei sinkt zu Boden,
und durch die steil aufgestellte Rute wird die Schnur gespannt. Der Seitenarm
mit dem Fischfetzen bewegt sich jetzt verführerisch in der Strömung. Durch
die Feederrute kann der Anbiss sehr gut wahrgenommen werden. Eine schöne
Montage, die mit 2 Ruten vollzogen werden kann.