Familie : Astacidae (einheimische Arten)
Steinkrebse erreichen meist nur eine Länge von 7-9cm maximal bis 12 cm
Laichzeit: Oktober - November
Schonzeit: ganzjährig
Kennzeichen
Das Rostrum (Krebsnase) besitzt glatte Seiten und vereinigt sich
zu einem gleichseitigen Dreieck. Die Spitze des Rostrums ist nicht abgesetzt und wirkt
daher etwas stumpf. Der Körper ist glatt, ohne Dornen und Höcker. Unterhalb der
Nackenfurche befinden sich einige griesförmige Höcker. Die Außenscheren sind abgerundet.
Die hellen Scherenunterseiten sind blass orange gerändert, jedoch niemals rot. Der
Panzer des Steinkrebses ist meist graugrün bis weißlichgelb.Die Augenleisten sind
einteilig. Das Männchen besitzt kräftigere Scheren als das Weibchen. Beim Männchen
sind die vordersten Beinpaare des Hinterleibs zu Hilfsorganen für die Begattung zu
sogenannten „ Griffelbeinen“ umgebildet. Beim Weibchen ist dieses Beinpaar rückgebildet.
Für das Wachstum muss der alte Panzer von Zeit zu Zeit abgestreift werden. Während und
nach der Häutung ist der Krebs wegen des noch nicht ausgehärteten Panzers sehr gefährdet,
er wird dann auch als „Butterkrebs“ bezeichnet.
Lebensraum und Lebensweise
Kleinste ursprünglich europäische Krebsart. Er besiedelt kalte,
kleinere Fließgewässer, wo er besonders schnellfließende Stellen mit stabilem Substrat
bevorzugt. Ebenfalls ist er in extremen Gebirgsbächen ohne Geschiebeführung und in hoch
liegenden, kühlen Seen anzutreffen. Er gräbt kleine Höhlen unter Steinen, Wurzeln und
totem Holz. Der Krebs versteckt sich tagsüber und geht nachts auf Nahrungssuche.
Die sommerlichen Wassertemperaturen betragen in Steinkrebsgewässern 13°C - 18°C.
Der Steinkrebs ist ebenfalls durch die um die Jahrhundertwende eingeschleppte Krebspest gefährdet.
Nahrung
Der Steinkrebs ist überwiegend ein nachtaktiver Allesfresser, der verletzte oder frisch tote Fische, Muscheln, Schnecken, Insektenlarven und sonstige wirbellose Tier erbeutet, aber auch Wasserpflanzen und Erlenlaub frisst.
Fortpflanzung
Zur Fortpflanzung klebt das Männchen mit Hilfe der Begattungsorgane seine Spermienpakete
an den Schwanzfächer des Weibchens. Die Eier werden erst einige Zeit später hervorgebracht,
äußerlich befruchtet und vom Weibchen am Hinterleib getragen. Etwa ein halbes Jahr später
schlüpfen die Jungkrebse und bleiben noch bis zur ersten Häutung am Körper der Mutter.
Sonstiges
Steinkrebse sind in Oberfranken nur selten mit anderen Flusskrebsen vergesellschaftet. Gemeinsame Vorkommen mit dem Edelkrebs wurden im Sendelbach (Bamberg), im Zeubach (Waischenfeld), im Mündungsbereich von Truppach und Lochau (Plankenfels) und in einem Bach nördlich von Weitramsdorf festgestellt.
Gefährdungsstatus
Der Steinkrebs ist in Oberfranken stark gefährdet.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Gellnhauser Graben und Mittelbach (Bad Rodach); Quellbäche im Cellenberger Forst, Saarbach und Farlesbach im Einzugsgebiet der Kreck; Quellbäche im östlichen Lichtensteiner Wald (Einzugsgebiet der Alster); Seitengewässer des Schneybaches (Lichtenfels); Leuchsenbach-Kapellenbach (Klosterlangheim); Rinnlesbach bei Leutendorf Zigeunergraben bei Theisenort; Waldquellbäche im Steigerwald (Einzugsgebiete von Mittelebrach, Rauer und Reicher Ebrach); Bach im Staatsforst Untere Mark (Kastenschlag); Oberhaider Mühlgraben; Sendelbach im Hauptsmoorwald; Schussbach (Ketschendorf); Seier- und Leitenbach (Scheßlitz); Haarbach bei Hetzles; Krebs- und Fischbach (Niedermirsberg); Mittel- und Unterlauf des Ailsbaches; Zeubach sowie Lochau und Truppach (Plankenfels).
Mitlerweile wurden drei neue Vorkommen gefunden, nähmlich in einem Bach zwischen Amlingstadt und Hirschaid, in der Alster bei Lechenroth, sowie im Zeyernbach im Landkreis Kronach.