Sportfischerverein Kemmern e.V.

   Am 28.12.24 von 14.00 bis 16.00 Uhr und am 29.12.24 von 10.00 bis 12.00 Uhr findet die Jahreskartenausgabe für 2025 an der Fischerhütte statt. Bei Hochwasser im Sportheim des SCK. Jahreskartenausgabe nur gegen Vorlage des gültigen Fischereischeins und Fangbuch.   

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Schwarzmundgrundel
(Neogobius melanostomus)

Schwarzmundgrundel, Neogobius melanostomus

Bild © Peter van der Sluijs, Lizenz: CC BY-SA 3.0, Bild bearbeitet

Familie : Gobiidae
In Oberfranken erreichen Schwarzmundgrundeln eine Länge von ca. 15 - 18cm
Laichzeit: April - Mai
Schonzeit: keine / Schonmaß: keines

Kennzeichen

Die Schwarzmundgrundel hat einen gedrungenen Körber mit einem verhältnismäßig hohen Kopf. Der Körber ist von kräftigen Schuppen bedeckt. Die Augen sitzen hoch am Kopf. Das Maul ist engständig mit wulstigen Lippen. Die Bauchflossen sind wie bei den Neogobiden üblich mit einer Saugscheibe verwachsen. Die Rückenflosse ist zweigeteilt. Die erste kleinere Flosse besitzt Hartstrahlen und zweigt zwischen den fünften und sechsten Flossenstrahl einen schwarzen Fleck. Die zweite Rückenflosse ist länger und reicht bis zur Schwanzflosse. Sie besitzt keine Hartstrahlen, nur gefiederte Weichstrahlen. Beide Rückenflossen zeigen braune Längsstreifen. Den übrigen Flossen fehlen jegliche Zeichnungen. Sie sind transparent und werden oft von einem hellen Saum umrandet. Die Schwarzmundgrundel hat keine Schwimmflossen und auch keine Seitenlinie. Die Körberfärbung ist sehr verschieden. Als Grundfarbe herrscht meist braun oder grau vor. Darüber befinden sich dunkle längliche Flecken. Bei den geschlechtsreifen weiblichen Schwarzmundgrundeln verwachsen die Flecken oft zu Querbinden.

Lebensraum und Lebensweise

Die Schwarzmundgrundel stammt ursprünglich aus dem Küstenbereich des Schwarzen Meeres und wanderte von dort in die Donau ein. Sie hat sich Donau aufwärts ausgebreitet und hat nun über den Rhein-Main-Donau-Kanal die Regnitz und den Main erreicht. Sie lebt versteckt am Gewässergrund unter Steinen. Sie lebt gerne auch im Grobsteinwurf an versteinten Ufern.

Nahrung

Die Schwarzmundgrundel frisst alle Arten von Kleinlebewesen, wie z.B. Wasserasseln, Bachflohkrebse, Insektenlarven, aber auch den Laich anderer Fischarten.

Fortpflanzung

Die Eier werden vom Weibchen in Hohlräumen an Steinen oder in den Zwischenräumen von Geröll an geeigneten Stellen angeheftet. Während der Laichzeit färben sich die Milchner oftmals dunkel bis schwarz. das Männchen betreibt Brutpflege und versorgt die Eier durch Fächeln mit den Brustflossen mit Frischwasser.

Sonstiges

Die Schwarzmundgrundel hat das Einzugsgebiet der Regnitz und des Mains über den Rhein-Main-Donau-Kanal aus eigner Kraft erreicht. Es ist anzunehmen, dass hierbei die Binnenschifffahrt eine wesentliche Rolle gespielt hat. Die Schwarzmundgrundel kann sich, wie andere Schwarzmeergrundelarten auch, mit den zu einer Saugscheibe verwachsenen Bauchflossen an Steinen und möglicherweise auch an Schiffen auch bei stärkster Strömung anheften. Die Binnenschifffahrt hat wahrscheinlich zur Verbreitung der Schwarzmundgrundel in das Main- Regnitzgebiet beigetragen.

Gefährdungsstatus

Die Schwarzmundgrundel ist in Oberfranken nicht gefährdet und darf nach § 2 Abs. 4 AVBayFiG nicht in freie Gewässer ausgesetzt werden. Nach § 11 Abs. 8 AVBayFiG darf sie, wenn sie in freien Gewässern gefangen wird, nicht zurückgesetzt werden.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Die Schwarzmundgrundel ist erstmals in Oberfranken im Jahr 2008 im Stadtgebiet von Bamberg festgestellt worden. Auch bei einer Elektroabfischung der Fischwanderhilfe an der Triebwerksanlage ERBA im Mai 2010 auf dem Gelände der Landesgartenschau Bamberg, die im Jahr 2012 stattfindet, wurden Schwarzmundgrundeln gefangen.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


Bild © Peter van der Sluijs, Lizenz: CC BY-SA 3.0, Bild bearbeitet