Familie : Gobiidae
In Oberfranken erreichen Schwarzmundgrundeln eine Länge von ca. 15 - 18cm
Laichzeit: April - Mai
Schonzeit: keine / Schonmaß: keines
Kennzeichen
Die Schwarzmundgrundel hat einen gedrungenen Körber mit einem verhältnismäßig
hohen Kopf. Der Körber ist von kräftigen Schuppen bedeckt. Die Augen sitzen hoch am Kopf. Das Maul
ist engständig mit wulstigen Lippen. Die Bauchflossen sind wie bei den Neogobiden üblich mit einer
Saugscheibe verwachsen. Die Rückenflosse ist zweigeteilt. Die erste kleinere Flosse besitzt
Hartstrahlen und zweigt zwischen den fünften und sechsten Flossenstrahl einen schwarzen Fleck. Die zweite Rückenflosse ist länger
und reicht bis zur Schwanzflosse. Sie besitzt keine Hartstrahlen, nur gefiederte Weichstrahlen.
Beide Rückenflossen zeigen braune Längsstreifen. Den übrigen Flossen fehlen jegliche Zeichnungen.
Sie sind transparent und werden oft von einem hellen Saum umrandet. Die Schwarzmundgrundel hat
keine Schwimmflossen und auch keine Seitenlinie. Die Körberfärbung ist sehr verschieden. Als Grundfarbe
herrscht meist braun oder grau vor. Darüber befinden sich dunkle längliche Flecken. Bei
den geschlechtsreifen weiblichen Schwarzmundgrundeln verwachsen die Flecken oft zu
Querbinden.
Lebensraum und Lebensweise
Die Schwarzmundgrundel stammt ursprünglich aus dem Küstenbereich des Schwarzen Meeres
und wanderte von dort in die Donau ein. Sie hat sich Donau aufwärts ausgebreitet und hat nun über den
Rhein-Main-Donau-Kanal die Regnitz und den Main erreicht. Sie lebt versteckt am Gewässergrund unter
Steinen. Sie lebt gerne auch im Grobsteinwurf an versteinten Ufern.
Nahrung
Die Schwarzmundgrundel frisst alle Arten von Kleinlebewesen, wie
z.B. Wasserasseln, Bachflohkrebse, Insektenlarven, aber auch den Laich anderer Fischarten.
Fortpflanzung
Die Eier werden vom Weibchen in Hohlräumen an Steinen
oder in den Zwischenräumen von Geröll an geeigneten Stellen angeheftet.
Während der Laichzeit färben sich die Milchner oftmals dunkel bis schwarz.
das Männchen betreibt Brutpflege und versorgt die Eier durch Fächeln mit
den Brustflossen mit Frischwasser.
Sonstiges
Die Schwarzmundgrundel hat das Einzugsgebiet der Regnitz und des Mains
über den Rhein-Main-Donau-Kanal aus eigner Kraft erreicht. Es ist anzunehmen, dass hierbei
die Binnenschifffahrt eine wesentliche Rolle gespielt hat. Die Schwarzmundgrundel kann sich,
wie andere Schwarzmeergrundelarten auch, mit den zu einer Saugscheibe verwachsenen Bauchflossen an Steinen und
möglicherweise auch an Schiffen auch bei stärkster Strömung anheften. Die Binnenschifffahrt
hat wahrscheinlich zur Verbreitung der Schwarzmundgrundel in das Main- Regnitzgebiet beigetragen.
Gefährdungsstatus
Die Schwarzmundgrundel ist in Oberfranken nicht gefährdet und darf nach
§ 2 Abs. 4 AVBayFiG nicht in freie Gewässer ausgesetzt werden. Nach § 11 Abs. 8 AVBayFiG
darf sie, wenn sie in freien Gewässern gefangen wird, nicht zurückgesetzt werden.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Die Schwarzmundgrundel ist erstmals in Oberfranken im Jahr 2008 im
Stadtgebiet von Bamberg festgestellt worden. Auch bei einer Elektroabfischung der
Fischwanderhilfe an der Triebwerksanlage ERBA im Mai 2010 auf dem Gelände der
Landesgartenschau Bamberg, die im Jahr 2012 stattfindet, wurden Schwarzmundgrundeln
gefangen.