Familie : Gadidae
In Oberfranken erreichen Rutten eine Länge von ca. 50 cm
Laichzeit: Dezember - Januar
Schonzeit: keine / Schonmaß: 40 cm
Kennzeichen
Spindelförmiger Körper mit breitem Kopf. Die Maulspalte ist weit
und leicht unterständig. Eine Bartel am Kinn weist sie als den einzigen Vertreter
der Dorschfamilie im Süßwasser aus. Zwei sehr kurze Bartfäden sitzen an den Nasenöffnungen.
Die Bauchflossen sind kehlständig. Sie besitzt zwei getrennte Rückenflossen und eine
lange Afterflosse. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Der Körper ist mit kleinen,
zarten Schuppen bedeckt. Das perfekt an den Untergrund angepasste Schuppenkleid
ist auf dem Rücken graugrün, oliv oder braun gefärbt mit dunkler Marmorierung.
Die Unterseite ist grauweiß gefärbt.
Lebensraum und Lebensweise
Bewohnt kühle, klare und sauerstoffreiche Still- und Fließgewässer. Die Nahrungsaufnahme erfolgt vor allem in der Dämmerung und nachts sowie vor allem in der kalten Jahreszeit. Man trifft die Rutte in Fließgewässern von der Barben- bis in die Forellenregion an. Gewässer mit höheren Temperaturen werden gemieden.
Nahrung
Die Rutte ist ein Raubfisch mit einem breiten Nahrungsspektrum, zu dem Fische, Fischeier, Krebse, Muscheln, Schnecken und Insekten der verschiedensten Arten gehören. Gegenüber anderen Fischarten tritt als Besonderheit auf, dass die Rutte bevorzugt bei tiefen Wassertemperaturen Nahrung aufnimmt. Bei wärmeren Temperaturen wird die Nahrungsaufnahme eingestellt.
Fortpflanzung
In Oberfranken laichen Rutten bei einer Wassertemperatur von 0,5°C - 4°C. Zur Laichzeit ziehen sie häufig stromaufwärts und laichen über sandig-kiesigen Stellen ab. Die Eier enthalten ein großes Ölkügelchen im Dotter, sodass sie leicht verdriftet werden können.
Sonstiges
Die Rutte ist der einzige Vertreter der Dorsch-Arten im Süßwasser. Sie ist in allen oberfränkischen Gewässern, in denen sie vorkommt, nicht häufig vorhanden. Sie ist ein guter Speisefisch; in ihrem Fleisch hat sie keine Zwischenmuskelgräten. Badauerlicherweise wurde die Rutte früher als Laich- und Bruträuber bezeichnet und stark verfolgt. Es besteht eine Konkurrenz zwischen Rutte und Aal.
Gefährdungsstatus
Die Rutte ist in Oberfranken gefährdet.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist er als mäßig häufig aufgeführt.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Eger; Haidenaab; Leinleiter; Main (nach dem Zusammenfluss von Rotem und Weißem Main); Ölschnitz; Pegnitz; Pulschnitz; Regnitz; Rhein-Main-Donau-Kanal; Röslau; Roter Main; Sächsische Saale; Schwesnitz; Selbitz; Südliche Regnitz; Steinselb; Weißer Main bei Kulmbach; Wendener Bach; Zinnbach. Es ist davon auszugehen, dass in den Nebengewässern der genannten Flüsse gelegentlich Rutten vorkommen.