Familie : Cyprinidae
In Oberfranken erreichen Nasen eine Länge von bis zu 50cm
Laichzeit: März - April
Schonzeit: 01.03 bis 30.04. / Schonmaß: 30cm
Kennzeichen
Körper spindelförmig mit stumpfer, weit vorstehender Schnauze.
Sie besitzt ein stark unterständiges Maul. Die Unterlippe besitzt einen hornigen
Überzug mit scharfkantigen Rand. Der Rücken ist graugrünlich, die Seiten silbrig
und der Bauch weiß gefärbt. Alle Flossen sind, bis auf die Rückenflosse, rötlich.
Lebensraum und Lebensweise
Schnell fließende Gewässer der Barben- und Äschenregion.
In Seen ist sie selten anzutreffen. Die Nase ist ein bodennaher Schwarmfisch.
Sie schabt die Nahrung mit ihrem scharfkantigen Maul von Steinen des
Untergrundes ab.
Nahrung
Die Nase weidet mit der scharfkantigen Unterlippe
den sogenannten Bewuchs (vor allem grüne Fadenalgen) von Steinen
und Todholzstrukturen ab. Daneben fressen Nasen auch Kleintiere aller
Art, wie Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven, Wasserschnecken
und Kugelmuscheln.
Fortpflanzung
Auslöser für das Ablaichen ist ein Anstieg
der Wassertemperatur. Zur Laichzeit sind die Farben ausgeprägter. Beide
Geschlechter zeigen einen Laichausschlag, der jedoch beim Milchner ausgeprägter
ist. Zum Laichen zieht sie in Schwärmen in die Flussoberläufe. Das Ablaichen
findet an sehr seichten und stark strömenden Stellen mit kiesigem bis
grobsteinigen Grund statt. Die ca. 1mm großen klebrigen Eier werden
unter heftigem Geplätscher an Steinen abgelegt. Die Brütlinge
driften mit der Strömung flussabwärts in ruhige Gewässerbereiche.
Sonstiges
Die Nase hat einen hohen Stellenwert im Artengefüge
der Fließgewässer. Ihr Fleisch ist sehr grätenreich;
sie hat deshalb keine Bedeutung als Speisefisch.
Gefährdungsstatus
Die Nase ist in Oberfranken vom Aussterben bedroht.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist sie als gefährdet aufgeführt.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Die Nase kam früher in Oberfranken häufig
vor. Sie gehört aktuell zu den am stärksten gefährteten
Fischarten.
Derzeit sind Nasen in folgenden Gewässern leider nur in geringen
Beständen nachgewiesen:
Aisch unterhalb von Schlammersdorf; Itz; Main; Regnitz bei Bug; Reiche
Ebrach; Rodach (Coburg und Kronach); Roter Main oberhalb von Bayreuth;
Sächsische Saale unterhalb von Förbau und unterhalb von Hof.