In Oberfranken erreichen Hechte eine Länge von ca. 120cm
Laichzeit: März - Mai
Schonzeit: 15.02 bis 30.04 / Schonmaß: 50 cm
Im Sportfischerverein Kemmern wurden Schonzeit und Schonmaß geändert:
Schonzeit: 15.02 bis 31.05 / Schonmaß: 60 cm
Kennzeichen
Der Hecht ist ein faszinierender Raubfisch, der in vielen Gewässern der nördlichen Hemisphäre vorkommt. Er hat einige besondere Kennzeichen, die ihn von anderen Fischen unterscheiden. Hier sind einige davon:
- Der Hecht hat einen langgestreckten, walzenförmigen Körper mit einem langen Kopf und einem fast schnabelförmigen Maul. Er kann bis zu 150 cm lang und über 25 kg schwer werden.
- Der Hecht hat eine variable Färbung, die sich nach seinem Lebensraum richtet. Er ist meist grün-bräunlich mit heller Musterung am Rücken und an den Seiten. Sein Bauch ist weiß.
- Der Hecht hat ein oberständiges Maul mit vielen scharfen Zähnen, die nach hinten gebogen sind. Er kann seine Beute festhalten und in großen Stücken verschlingen. Er hat auch Zähne am Gaumen und an der Zunge.
- Der Hecht hat seine Rücken- und Afterflosse weit nach hinten verlagert, was ihm schnelle und abrupte Bewegungen ermöglicht. Er ist ein geschickter Jäger, der alles frisst, was er erbeuten kann, auch Artgenossen.
- Der Hecht ist ein Standfisch, der sich gerne in Ufernähe oder in Schilfgewässern aufhält. Er bevorzugt Süß- oder Brackwasser mit viel Sauerstoff und Pflanzenbewuchs.
- Der Hecht ist ein Frühjahrslaicher, der seine Eier in flachen Gewässern oder überfluteten Gebieten ablegt. Die Eier haften an Unterwasserpflanzen. Die Larven schlüpfen nach wenigen Wochen und wachsen schnell heran.
Lebensraum und Lebensweise
Der Hecht kommt in stehenden und langsam fließenden Gewässern vor.
Er benötigt strukturreiche Ufer und Strukturelemente im Gewässer. In Fließgewässern
lauert er außerhalb der Strömung an den Ufern, in Pflanzenbeständen oder
unter Totholzstrukturen auf Beute. Hecht jagen auf Sicht und überraschen
ihre Beute. Hierzu müssen die Gewässer klar sein. Hechte sind Einzelgänger.
Sie bilden Reviere, die umso kleiner sind, je mehr Versteckmöglichkeiten vorhanden
sind. Bei dichten Hechtbeständen ist der Kannibalismus die Regel. Hechte regeln
somit ihre Bestandsdichte nach der Anzahl der Unterstände. Hechtbrütlinge
überleben nur, wenn der pH-Wert in den Gewässern, in denen sie ihre erste Lebenswochen
verbringen, den Wert 7,2 nicht überschreitet. Ältere Hechte vertragen
ohne weiteres höhere ph-Werte.
Der Hecht ist ein Raubfisch, der überwiegend andere Fischarten,
wie Rotaugen, Rotfedern, Laube, Hasel und Schleie, erbeutet. Er frisst aber auch junge Wasservögel,
Frösche und Kleinsäuger. Hechtbrütlinge ernähren sich in den ersten Lebenstagen von
Zooplankton. Sie stellen sich dann aber rasch auf die Jagd nach Kleinkrebsen und Insektenlarven um. Sehr bald werden
auch die ersten Fische gefressen.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung vom Hecht ist ein faszinierender Prozess, der von verschiedenen Faktoren wie der Wassertemperatur, dem Laichsubstrat und dem Nahrungsangebot abhängt.
Der Hecht ist ein Frühjahrslaicher, der seine Eier in flachen und bewachsenen Uferzonen oder überschwemmten Wiesen ablegt. Die Eier sind klebrig und haften an den Pflanzen oder dem Boden. Die Weibchen werden von einem oder mehreren Männchen begleitet, die die Eier befruchten.
Die Laichzeit kann sich über mehrere Wochen erstrecken, je nachdem wie viele Eier das Weibchen portionsweise abgibt. Die Anzahl der Eier hängt von der Größe und dem Gesundheitszustand des Weibchens ab und kann bis zu 40.000 pro Kilogramm Körpergewicht betragen. Nach dem Laichvorgang verlassen die Elterntiere die Laichplätze und überlassen die Eier ihrem Schicksal.
Die Eier schlüpfen nach etwa zwei bis vier Wochen, je nach Wassertemperatur. Die Junghechte ernähren sich zunächst von Plankton und später von kleineren Fischen. Sie werden nach zwei bis drei Jahren geschlechtsreif und können eine Länge von über einem Meter und ein Gewicht von über 25 Kilogramm erreichen.
Sonstiges
Der Hecht ist ein allgemein bekannter Raubfisch und vor allem ein
beliebter Angel- und Speisefisch. Er ist in besonderem Maße geeignet Weißfischbestände
wie Rotaugen und Brachsen auf natürliche Weise zu regulieren (Biomanagement). In
trüben Gewässern ist der Hecht, der auf Sicht jagt, dem Zander weit unterlegen und wird
von diesem verdrängt. Der Hecht wird in vielen Teichwirtschaften produziert. Die Hechte
werden als H1 in viele freie Gewässer ausgesetzt.
Gefährdungsstatus
Der Gefährdungsstatus vom Hecht ist nach der Roten Liste der IUCN als "nicht gefährdet" (least concern) eingestuft.
Das bedeutet, dass die Art keine bedeutenden Bedrohungen für ihr Überleben hat. Allerdings sind lokale Populationen durch Lebensraumverlust, Verschmutzung, Überfischung oder invasive Arten gefährdet. Der Erhaltungszustand des Hechts hängt von der Qualität und dem Management seiner Lebensräume ab. Der Hecht ist in Oberfranken gefährdet, weil Laichplätze fehlen.
Unser Esox ist neben dem Waller einer der größten
Räuber in unseren Gewässern.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Petri-Jünger es auf
den gut bezahnten Räuber abgesehen haben.
Doch gerade diese Bezahnung hat es in sich.
Der Hecht ist ein typisch stationärer Raubfisch, der in seiner Deckung auf
Beute lauert. Die scharfen, nach hinten weisenden Zähne auf Kiefer und Gaumen
geben der Beute kaum eine Fluchtchance.
Entkommen können oft hochrückige Fische wie Brassen. Die Zähne sind nicht
zum Beißen bestimmt, sondern um die Beute festzuhalten und sie durch abwechselnde
Bewegung von Ober- und Unterkiefer nach und nach zu verschlingen. Deshalb
sollte auf die Vorfachwahl besonders Wert gelegt werden. Sehr oft wurde
bei der Raubfischangelei nur ein normales Monofilvorfach eingesetzt. Dieses
wurde dann durch die scharfen Zähne durchtrennt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Vorfachwahl:
Stahlvorfach:
Eines der ältesten und immer noch beliebtesten Vorfächer ist das Stahlvorfach.
Dabei werden kleine Stahlstränge miteinander verbunden, verdreht oder verflochten.
Das Stahlvorfach ist sehr stark und abriebfest. Ein großer Nachteil ist
die mangelnde Geschmeidigkeit, da diese Stahl-Geflechte sehr starr sind,
und die natürlich wirkende Bewegung von Kunstködern dadurch arg beeinträchtig
wird. Mittels Quetschhülsen und einer speziellen Zange kann in wenigen Minuten
ein einsatzfähiges Vorfach hergestellt werden.
Kevlarvorfach:
Kevlar ist ein Flechtmaterial, das aus vielen einzelnen feinen Stahllitzen
besteht. Diese Litzen werden durch Flechtung zu einem stabilen Strang verarbeitet.
Kevlar kommt unter anderem auch in kugelsicheren Westen vor, was die enorme
Stabilität des Materials zeigt. Doch besitzt Kevlar noch 2 weitere Vorteile:
Durch die Geschmeidigkeit lässt es sich wie eine normale monofile Schnur
binden. Deshalb kommen hier auch keine Quetschhülsen zum Einsatz. Der andere
Vorteil liegt in der Weichheit. Hier kommen Kunstköderfans auf Ihre Kosten.
Der Kunstköder verhält sich dank des weichen Materials absolut naturgetreu.
Hardmono:
Ein noch nicht so lange auf dem Markt befindliches Material, das die Eigenschaften
einer Monofilschnur besitzt, aber deutlich abriebfester ist. Tests haben
ergeben, dass das Vorfach auch nach vielen Hechtdrills ohne sichtbaren Abrieb
und Beschädigung blieb. Ein weiterer Vorteil ist die Sichtbarkeit des Materials.
Hardmono ist oft klar und wird von den Hechten nicht so schnell wahrgenommen.
Ihr seht also, es gibt eine Menge guter Vorfachmaterialien. Welches Ihr
benutzt, bleibt Euch und Eurem Einsatzgebiet überlassen. Doch solltet Ihr
nicht nur dem Vorfach Beachtung schenken, sondern auch dem Wirbel. Ohne
Wirbel verdrallt sich jedes Vorfach. Deshalb sind 1 oder 2 Wirbel in einer
guten Montage unerlässlich. Auch Knoten sollten gewissenhaft gebunden werden.
Ein Anfeuchten beim Zusammenziehen erleichtert das Binden und verringert
die Reibung und dadurch die Schwächung des Materials.
Weiteres Zubehör wie eine Rachensperre, Arterienklemme, großer Kescher oder
Gaff sollten ebenfalls nicht fehlen.
Überprüft vor Eurem ersten Hechtangeltag Eure Ausrüstung, damit später am
Wasser keine bösen Überraschungen auftreten.