Familie : Unionidae-Gattung Unio
Länge: 5 - 10cm / Höhe: 3 - 4cm / Dicke: 2 - 3cm / Alter: mehrere Jahrzente
Laichzeit: Frühjahr - Sommer
Schonzeit: ganzjährig
Kennzeichen
Die Große Flussmuschel hat eine sehr dickwandige Schale mit spitz eiförmigem Umriss und ist ungefähr doppelt so lang wie hoch. Der Unterrand der Schale ist gleichmäßig gerundet (geschwungen). Schale und Schloss sind kräftig, die Hauptzähne sind gut entwickelt dreieckig-keilförmig. Bei der Schalenfärbung überwiegen dunkel (gelb) braune Formen mit auffällig grüner Radiärstrahlung. Die Wirbelregion der Schale ist bei der Großen Flussmuschel mit sehr groben zackig-welligen Runzelfalten bedeckt und bei alten Tieren häufig korrodiert.
Lebensraum und Lebensweise
Die Große Flussmuschel lebt in strömungsarmen Bereichen von
Fließgewässern, aber auch in Altwassern, Baggerseen und natürlichen Seen.
Nahrung
Die Große Flussmuchel lebt als Filtrierer. Die Nahrung
besteht aus organischen Stoffen und Mikroorganismen.
Fortpflanzung
Die Große Flussmuschel ist getrennt geschlechtlich. Die Befruchtung der Eier in den weiblichen Muscheln
erfolgt von Frühjahr bis Sommer. Innerhalb eines Monats entwickeln sich in den weiblichen Muscheln Glochidien (Muschellarven);
diese werden von April bis August abgegeben und benötigen für die weitere Entwicklung Fische als Zwischenwirte. Das
Wirtsfischspektrum in Oberfranken umfasst Rotauge, Rotfeder, Schleie, Flussbarsch und Dreistachliger Stichling. Das
Wachstum der Muschellarven findet meist an den Kiemen, seltener an Flossen oder an der Haut der Wirtsfische statt.
Nach Abschluss der Glochidienentwicklung fallen die Jungmuscheln ab und graben sich oberflächlich in den schlammig - sandigen
Gewässergrund ein.
Sonstiges
Die Große Flussmuschel gilt in ihrer Form als wenig variabel. Im Obermaingebiet zwischen Hausen
und Wiesen dominieren allerdings stark verkürzte und gleichzeitig sehr dickschalige Formen, die auf den ersten
Blick an die mediterrane Rhombische Flussmuschel (Potomida littoralis) erinnern.
Gefährdungsstatus
Die Große Flussmuschel ist in Oberfranken nicht gefährdet.
In der Roten Liste Bayerns und Deutschland ist sie als stark gefährdet eingestuft.
Die Große Flussmuschel gilt nach BNatSchG als "besonders geschützt".
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Durchgehende und meist auch sehr individuenreiche Vorkommen von Aufgeblasenen Flußmuscheln sind aus dem oberen Maintal zwischen Michelau und Bischberg bekannt. Hier sind die Ufer des Mains, aber auch fast alle bisher untersuchten Altwasser und Baggerseen dicht besiedelt. In Einzelfällen konnten Dichten von mehr als hundert Individuen (Größenklassen 5-10cm; also ohne Jungmuschel) pro Quadratmeter nachgewiesen werden. Oberhalb der Einmündung der Rodach (Kronach) in den Main werden die Vorkommen geringer. Einzelne Tiere konnten flussaufwärts bis Theisau nachgewiesen werden. Vorkommen gibt es auch in der frei fließenden Regnitz (nicht in Rhein-Main-Donau-Kanal) und im Unterlauf der Aisch. In den übrigen Keuperbächen westlich der Regnitz konnte sich die Art offenbar nicht behaupten (Aurach, Reiche, Mittel-, Rauhe Ebrach) und besiedelt nur deren Einmündungsbereiche in die Regnitz.