Sportfischerverein Kemmern e.V.

   Am 28.12.24 von 14.00 bis 16.00 Uhr und am 29.12.24 von 10.00 bis 12.00 Uhr findet die Jahreskartenausgabe für 2025 an der Fischerhütte statt. Bei Hochwasser im Sportheim des SCK. Jahreskartenausgabe nur gegen Vorlage des gültigen Fischereischeins und Fangbuch.   

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Gemeine Teichmuschel
(Anodonta anatina)

Gemeine Teichmuschel, Anodonta anatina

© Bild: Joel Berglund, eigenes Werk, gemeinfrei ,via Wikimedia Commons

Familie : Unionidae-Gattung Anodonta
Länge: 8 - 10cm / Höhe: 5 - 6cm / Dicke: 2,5 - 3cm / Alter: 5 - 15 Jahre
Laichzeit: Hochsommer - Herbst
Schonzeit: ganzjährig

Kennzeichen

Die Schale ist mäßig festwandig, im Umriss rhombisch und mit einem oberen Rand, der gegen das hintere Ende schräg ansteigt. Die Ausformung der Schale ist von den Lebensbedingungen abhänig und sehr variabel. Verwechslungsgefahr besteht mit der Großen Teichmuschel (Anodonta cygnea) und der Abgeplatteten Teichmuschel (Pseudanodonta complanata), die in ihren Abmessungen und Schalenformen ebenfalls variieren. Für eine genaue Bestimmung sind deshalb weitere Unterscheidungskriterien heranzuziehen. Die Innenseite der Schale ist am vorderen unteren Rand verdickt. Dieses Merkmal kann bei leeren Schalen mit den Fingerkuppen ertastet werden. Die Fältchen der Wirbelstruktur kreuzen die Anwachsstreifen des Gehäuses. Dieses Merkmal ist meist nur bei frischem Schalenmaterial (Jungtiere) erhalten und am besten bei schräg einfallendem Licht zu erkennen. Bei lebenden Tieren sind die Papillen der Einströmöffnung (siehe Bild oben) ein wichtiges Merkmal. Zur Abgrenzung gegenüber den Flussmuscheln (Gattung: Unio) und der Flussperlmuschel (Gattung: Margaritifera) kann folgendes Merkmal herangezogen werden: Bei den Schalen der drei heimischen Teichmuschelarten besitzt das Schlossband keine Zähne. Die Flussmuscheln besitzen Haupt- und Nebenzähne, die Flussperlmuschel nur Hauptzähne.

Lebensraum und Lebensweise

Die Gemeine Teichmuschel kommt in stehenden Gewässern (Altwasser, Teiche, Baggerseen), aber auch in leicht strömenden Fließgewässern, vor allem in deren Ausbuchtungen vor. Gemeine Teichmuscheln graben sich mit ihrem Fuß bevorzugt in sandige Sedimente ein, die von einer leichten Schlamm- oder Detritis-Schicht überdeckt sind. In Bächen werden auch sandigkiesige Bereiche des Gewässergrundes besiedelt.

Nahrung

Gemeine Teichmuscheln ernähren sich als Filtrierer. Die Nahrung besteht aus organischen Stoffen und Migroorganismen.

Fortpflanzung

Gemeine Teichmuscheln sind getrennt geschlechtlich. Die Befruchtung der Eier in den weiblichen Muscheln erfolgt im Hochsommer bis Herbst. In den weiblichen Muscheln entwickeln sich bis zu 400.000 Glochidien (Muschellarven). Die Glochidien werden erst im Frühjahr des folgenden Jahres ausgestoßen und heften sich bevorzugt an die Flossen folgender Wirtsfischarten: Schleie, Rotauge, Rotfeder, Moderlieschen, Flussbarsch, Bachforelle, Hecht, Gründling und Dreistachliger Stichling. Die Glochidien verbleiben maximal vier Wochen am Wirtsfisch und fallen dann ab. Die Jungmuscheln entwickeln sich am Gewässergrund.

Sonstiges

Die Gemeine Teichmuschel wird auch Entenmuschel genannt. In der Laichzeit des Bitterlings (April bis Juni) dient die Gemeine Teichmuschel als Wirtsmuschel, in der sich die Eier und Jungfische der in Oberfranken seltenen Kleinfischart entwickeln.

Gefährdungsstatus

Die Gemeine Teichmuschel ist in Stillgewässern in Oberfranken nicht gefährdet. In Bayern gilt die Gemeine Teichmuschel als gefährdet und wird bundesweit in der Vorwarnliste der Roten Liste geführt. Nach dem BNatSchG ist die Gemeine Teichmuschel "besonders geschützt".

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Die Gemeine Teichmuschel ist in Oberfranken weit verbreitet und sicher nicht vollständig erfasst. Gemeine Teichmuscheln dürften in allen Naturräumen Oberfrankens vorkommen. Besonders häufig ist die Gemeine Teichmuschel im Main und in den Baggerseen und Altwassern des Obermaintals, in der Regnitz bei Bamberg und im Unterlauf der Aisch. Dort können an den Fraßplätzen des Bisam oft mehr als 1000 aufgebissene Leerschalen gefunden werden..

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


© Bild: Joel Berglund, eigenes Werk, gemeinfrei ,via Wikimedia Commons