Sportfischerverein Kemmern e.V.

   Am 28.12.24 von 14.00 bis 16.00 Uhr und am 29.12.24 von 10.00 bis 12.00 Uhr findet die Jahreskartenausgabe für 2025 an der Fischerhütte statt. Bei Hochwasser im Sportheim des SCK. Jahreskartenausgabe nur gegen Vorlage des gültigen Fischereischeins und Fangbuch.   

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Flussperlmuschel
(Margaritifera margaritifera)

Flussperlmuschel, Margaritifera margaritifera

Bild © Urheber: Prof. Dr. Jürgen Geist, Quelle: Eigenes Werk, (Bild bearbeitet)

Familie : Margaritiferidae
Größe: 12 - 15cm / Höhe: 5 - 7cm / Dicke: 3 - 4cm / Alter: bis zu 100 Jahren
Laichzeit: Juli - August
Schonzeit: ganzjährig

Kennzeichen

Die Flussperlmuschel hat eine langgestreckte nierenförmige Gestalt mit unregelmäßigen, sehr engen Zuwachsstreifen. Die Wirbel treten weniger hervor, sind flach und meist stark korrodiert. Der Unterrand in der Mitter ist deutlich konkav. Die Schlossleiste ist stark ausgeprägt, aber nur mit breiten stumpfkegeligen Hauptzähnen versehen. Die Seitenzähne fehlen ganz. Die Farbe der Schale ist bei Jungmuscheln dunkelbraun bis rotbraun. Ältere Muscheln haben eine schwarze Farbe. Die Perlmuttschicht auf der Schaleninnenseite ist nicht silbrig-hell wie bei anderen Großmuscheln, sondern durch eingelagertes Conchion oft messingfarben.

Lebensraum und Lebensweise

Flussperlmuscheln leben nur in den Ober- und Mittelläufen von kalk- und nährstoffarmen unbelasteten Bächen und Flüssen der Mittelgebirge bis in die Tieflagen. Sie wurden in Oberfranken durch Eutrophierungserscheinungen auf die Oberläufe weniger Bäche im Fichtelgebirge zurückgedrängt.

Nahrung

Flussperlmuscheln ernähren sich als Filtrierer. Sie filtern Algen und sonstige Nährstoffpartikel aus dem Wasser. Günstig wirken sich nährstoffarme Wiesen entlang der Bäche aus.

Fortpflanzung

Flussperlmuscheln sind getrennt geschlechtlich. Die Die Besamung der Eier in den weiblichen Muscheln erfolgt zwischen Juli und August. Die männlichen Muscheln geben in dieser Zeit das Sperma in das Wasser ab. Die weiblichen Muscheln nehmen die Spermien mit dem Atmungswasser auf. Innerhalb der nächsten drei bis vier Wochen entwickeln sich in jeder weiblichen Muschel sogenannte Muschellarven (Glochidien). Wenn keine männlichen Muscheln vorhanden sind (die weiblichen Muscheln erkennen das über fehlende Pheromone), sind die weiblichen Muscheln in der Lage ihre Eier selber zu befruchten (Zwitterbildung). Der Ausstoß der Glochidien, die im vergleich zu allen anderen heimischen Großmuscheln sehr lange )mehrere Monate) am Wirtsfisch verbleiben, erfolgt von August bis September. Zum weiteren überleben benötigen die Glochidien eine parasitäre Phase an den Kiemen von Fischen. Hierfür eignet sich in Oberfranken nur die Bachforelle. Als Kiemenparasiten entwickeln sich die Larven der Flussperlmuschel meist an jungen Bachforellen. Ältere Bachforellen, die schon einmal eine Perlmuschelglochidieninfektion durchgemacht haben, entwickeln Abwehrmechanismen. Nach Abschluss ihrer Entwicklung fallen die Jungmuscheln von den Kiemen ab und graben sich oberflächlich in den möglichst lockeren, sandig- kiesigen Gewässergrund ein.

Sonstiges

Die Flussperlmuschel ist die einzige heimische Muschelart im Süßwasser, die regelmäßig Perlen bildet. Die Perlenbildung erfolgt, wenn ein Fremdkörper in die Muschel gelangt und von Perlmutt-Material umwachsen wird. Es ist allerdings anzumerken, dass eine verwertbare Perle nur in sehr wenigen Flussperlmuscheln zu finden ist. Man geht davon aus, dass in einer von tausend Muscheln eine Perle vorhanden ist.

Gefährdungsstatus

Die Flussperlmuschel ist nach BNatSchG "streng geschützt"

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Aus Artenschutzgründen können keine näheren Angaben zu den noch besiedelten Rerlmuschelgewässern in Oberfranken erfolgen.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.

Bild © Urheber: Prof. Dr. Jürgen Geist, Quelle: Eigenes Werk, (Bild bearbeitet)