Familie : Astacidae (einheimische Arten)
Im Alter von 7-9 Jahren Maximal 14-16 cm
Laichzeit: Oktober - November
Schonzeit Männchen: keine / Schonmaß: 12 cm
Kennzeichen
Kopfbruststück und Scheren sind breit, die Unterseite der Scheren und Beine ist immer rötlich oder rotbraun gefärbt. Die Wülste am Scherengelenk zeigen sich leuchtendrot. Der äußere Scherenfinger ist innen stark und außen leicht eingebuchtet. Die innere Schere ist mit gelben Höckern bezahnt. Die Oberseiten von Kopfbruststück und Schwanz sind glatt, die Seiten leicht gekörnt. Die Nase (Rostrum) ist äußerst spitz geformt und hinter jedem Auge befindet sich eine zweiteilige, hervortretende Leiste. Das Männchen besitzt kräftigere Scheren, längere Fühler und einen schlankeren Hinterleib als das Weibchen. Beim Männchen sind die vordersten Beinpaare des Hinterleibs zu Hilfsorganen für die Begattung zu sogenannten „ Griffelbeinen“ umgebildet. Beim Weibchen ist dieses Beinpaar rückgebildet. Für das Wachstum muss der alte Panzer von Zeit zu Zeit abgestreift werden. Während und nach der Häutung ist der Krebs wegen des noch nicht ausgehärteten Panzers sehr gefährdet, er wird dann auch als „Butterkrebs“ bezeichnet. Gelegentlich treten blaue Exemplare auf.
Lebensraum und Lebensweise
Klare, sauerstoffreiche Fließ- und Stillgewässer mit strukturreichem Ufer. Der Krebs versteckt sich tagsüber unter Wurzeln, Steinen und in selbstgebauten Löchern. Es gibt auch Vorkommen in sommerwarmen Stillgewässern (Teiche, Baggerseen, auch moorige Gewässer), soweit das Wasser dort einen ausreichenden Sauerstoffgehalt aufweist. Er geht nachts auf Nahrungssuche.
Nahrung
Edelkrebse sind Allesfresser. Es werden frisch tote Fische, Muscheln, Schnecken, Insektenlarven und sonstige wirbellose Tiere als Nahrung aufgenommen. Auf dem Speiseplan der Jungkrebse stehen aber auch Wasserpflanzen und Blätter von Laubbäumen (v.a. Schwarzerle), die in das Gewässer gelangen.
Fortpflanzung
Zur Fortpflanzung klebt das Männchen mit Hilfe der Begattungsorgane
seine Spermienpakete an den Schwanzfächer des Weibchens. Die Befruchtung der Eier
erfolgt erst bei der Eiablage, ca. 10 Tage nach der Paarung bei Wassertemperaturen
unter 10°C. Etwa ein halbes Jahr später schlüpfen
die Jungkrebse und bleiben noch bis zur ersten Häutung am Körper der
Mutter.
Sonstiges
Der Edelkrebs wurde um die Jahrhundertwende durch den eingeschleppten
Krebspesterreger fast völlig ausgerottet.
Gefährdungsstatus
Der Edelkrebs ist in Oberfranken gefährdet.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist er als gefährdet,
in der Roten Liste Deutschland als vom Aussterben bedroht, eingestuft.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Das heutige Vorkommen des Edelkrebs in Oberfranken ist wohl überwiegend auf Besatzmaßnahmen zurück zu führen. Zu beachten ist, dass sich in abgelegenen Waldgebieten bis heute autochthone Edelkrebsbestände halten konnten. Diese Tiere sind meist auf Grund abweichender Färbungsmerkmale von Besatztieren zu unterscheiden. Für zukünftige Besatzmaßnahmen sollte auf Tiere dieser autochthonen Bestände zurückgegriffen werden. Es wird eine Zwischenkultur ausgewählter und gut dokumentierter Herkünfte vorgeschlagen. Entsprechende Vorkommen sin aus folgenden Gebieten bekannt, in denen nachweislich keine Besatzmaßnahmen vorgenommen wurden:
Hauptsmoorwald (Bamberg); Heinersreuther Wald (Bayreuth); Heinersreuther Bach (Bad Berneck); mehrere Bestände im Fichtelgebirge und Frankenwald.