Sportfischerverein Kemmern e.V.

   Am 28.12.24 von 14.00 bis 16.00 Uhr und am 29.12.24 von 10.00 bis 12.00 Uhr findet die Jahreskartenausgabe für 2025 an der Fischerhütte statt. Bei Hochwasser im Sportheim des SCK. Jahreskartenausgabe nur gegen Vorlage des gültigen Fischereischeins und Fangbuch.   

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Edelkrebs
(Astacus astacus)

Edelkrebs, Astacus astacus

© Bild: Dragon187 eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 ,via Wikimedia Commons

Familie : Astacidae (einheimische Arten)
Im Alter von 7-9 Jahren Maximal 14-16 cm
Laichzeit: Oktober - November
Schonzeit Männchen: keine / Schonmaß: 12 cm

Kennzeichen

Kopfbruststück und Scheren sind breit, die Unterseite der Scheren und Beine ist immer rötlich oder rotbraun gefärbt. Die Wülste am Scherengelenk zeigen sich leuchtendrot. Der äußere Scherenfinger ist innen stark und außen leicht eingebuchtet. Die innere Schere ist mit gelben Höckern bezahnt. Die Oberseiten von Kopfbruststück und Schwanz sind glatt, die Seiten leicht gekörnt. Die Nase (Rostrum) ist äußerst spitz geformt und hinter jedem Auge befindet sich eine zweiteilige, hervortretende Leiste. Das Männchen besitzt kräftigere Scheren, längere Fühler und einen schlankeren Hinterleib als das Weibchen. Beim Männchen sind die vordersten Beinpaare des Hinterleibs zu Hilfsorganen für die Begattung zu sogenannten „ Griffelbeinen“ umgebildet. Beim Weibchen ist dieses Beinpaar rückgebildet. Für das Wachstum muss der alte Panzer von Zeit zu Zeit abgestreift werden. Während und nach der Häutung ist der Krebs wegen des noch nicht ausgehärteten Panzers sehr gefährdet, er wird dann auch als „Butterkrebs“ bezeichnet. Gelegentlich treten blaue Exemplare auf.

Lebensraum und Lebensweise

Klare, sauerstoffreiche Fließ- und Stillgewässer mit strukturreichem Ufer. Der Krebs versteckt sich tagsüber unter Wurzeln, Steinen und in selbstgebauten Löchern. Es gibt auch Vorkommen in sommerwarmen Stillgewässern (Teiche, Baggerseen, auch moorige Gewässer), soweit das Wasser dort einen ausreichenden Sauerstoffgehalt aufweist. Er geht nachts auf Nahrungssuche.

Nahrung

Edelkrebse sind Allesfresser. Es werden frisch tote Fische, Muscheln, Schnecken, Insektenlarven und sonstige wirbellose Tiere als Nahrung aufgenommen. Auf dem Speiseplan der Jungkrebse stehen aber auch Wasserpflanzen und Blätter von Laubbäumen (v.a. Schwarzerle), die in das Gewässer gelangen.

Fortpflanzung

Zur Fortpflanzung klebt das Männchen mit Hilfe der Begattungsorgane seine Spermienpakete an den Schwanzfächer des Weibchens. Die Befruchtung der Eier erfolgt erst bei der Eiablage, ca. 10 Tage nach der Paarung bei Wassertemperaturen unter 10°C. Etwa ein halbes Jahr später schlüpfen die Jungkrebse und bleiben noch bis zur ersten Häutung am Körper der Mutter.

Sonstiges

Der Edelkrebs wurde um die Jahrhundertwende durch den eingeschleppten Krebspesterreger fast völlig ausgerottet.

Gefährdungsstatus

Der Edelkrebs ist in Oberfranken gefährdet.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist er als gefährdet, in der Roten Liste Deutschland als vom Aussterben bedroht, eingestuft.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Das heutige Vorkommen des Edelkrebs in Oberfranken ist wohl überwiegend auf Besatzmaßnahmen zurück zu führen. Zu beachten ist, dass sich in abgelegenen Waldgebieten bis heute autochthone Edelkrebsbestände halten konnten. Diese Tiere sind meist auf Grund abweichender Färbungsmerkmale von Besatztieren zu unterscheiden. Für zukünftige Besatzmaßnahmen sollte auf Tiere dieser autochthonen Bestände zurückgegriffen werden. Es wird eine Zwischenkultur ausgewählter und gut dokumentierter Herkünfte vorgeschlagen. Entsprechende Vorkommen sin aus folgenden Gebieten bekannt, in denen nachweislich keine Besatzmaßnahmen vorgenommen wurden:
Hauptsmoorwald (Bamberg); Heinersreuther Wald (Bayreuth); Heinersreuther Bach (Bad Berneck); mehrere Bestände im Fichtelgebirge und Frankenwald.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.


© Bild: Dragon187 eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 ,via Wikimedia Commons

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