Familie : Cyprinidae
In Oberfranken erreichen Blaubandbärblinge eine Länge von ca. 8cm
Laichzeit: Mai - August
Schonzeit: keine / Schonmaß : keines
Kennzeichen
Der Blaubandbärbling hat einen schlanken, seitlich
zusammengedrückten Körber. Das Maul ist klein und oberständig.
Der Rücken ist grau bis grünlich-braun gefärbt. Entlang
der Seitenlinie verläuft ein dunkler Streifen. Die Schuppen sin
verhältnismäßig groß und schwarz umrandet. Entlang
der Seitenlinie sitzen 33-38 Schuppen.
Lebensraum und Lebensweise
Der Blaubandbärbling ist ein aggresiver Schwarmfisch
sommerwarmer stehender und langsam fließender Gewässer. Er
bevorzug Bereiche mit dichtem Wasserpflanzenbewuchs und toleriert geringe
Sauerstoffgehalte.
Nahrung
Der Blaubandbärbling ernährt sich von Zooplankton
und kleinen Insektenlarven sowie von kleinen Bodentieren. Er ist nicht
wählerisch und frisst gelegendlich auch Eier anderer Fischarten
und das für die in Teichen gehaltenen Fische eingebrachte Futter.
Fortpflanzung
Die laichzeit des Blaubandbärbling
zieht sich von Mai bis August hin. Die Männchen sind in der Laichzeit
dunkel gefärbt. Die Männchen säubern Wasserpflanzen,
an denen die Eier abgelegt werden. Die Eier werden vom Männchen
bewacht und durch Fächelbewegungen der Flossen mit Frischwasser
versorgt. Der Blaubandbärbling laicht mehrmals im Jahr und daher
ein sehr starkes Vermehrungspotential.
Sonstiges
Der Blaubandbärbling
wurde in den 80er Jahren mit Besatzfischen aus dem osteuropäischen
Raum in die fränkischen und oberpfälzischen Teichgebiete eingeschleppt.
Er wurde auch absichtlich in Teiche eingesetzt, weil er als ideales
Zanderfutter angesehen wurde. Mittlerweile ist er in vielen Teichgebieten
zu einem Problem geworden. Die Massenvermehrung beeinträchtigt
die Nahrungsgrundlage der Karpfen und Schleien in diesen Teichen, weil
der Blaubandbärbling auch das Zooplankton frisst. Das Zurückgehen
des Moderlieschens in Karpfenteichen ist mit auf die Zunahme des Blaubandbärblings
zurückzuführen. Der Blaubandbärbling ist Träger
des Parasiten Sphaerothecum destruens, der das Moderlieschen extrem
schädigt. Der Blaubandbärbling stört vor allem Dingen
auch die Winterruhe der Fische, indem er sie ständig bedrängt.
Dies kann zu Hautverletzungen führen.
Gefährdungsstatus
Der Blaubandbärbling ist in Oberfranken nicht
gefährdet.
Blaubandbärblinge dürfen nach § 22 Abs. 4 AVBayFiG nur in
geschlossenen Gewässern (Teichen) gehalten werden, aus denen sie
nicht entkommen können. Das Aussetzen in Fließgewässer,
Bagger- und Stauseen ist verboten.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
In Oberfranken kommen Blaubandbärblinge vorwiegend
in Teichen vor. In freien Gewässern sind bisher nur einzelne Blaubandbärblinge
im westlichen Oberfranken nachgewiesen.