Bitterling
(Rhodeus amarus)
Bild: © Michael Wurm, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Familie : Cyprinidae
In Oberfranken erreichen Bitterlinge eine Länge von 7cm
Laichzeit: April- Juni
Schonzeit: ganzjährig
Kennzeichen
Kleinfisch mit seitlich abgeflachten, hochrückigen Körper, großen Schuppen, kurzer Seitenlinie und blau grünem Längsband von der Schwanzwurzel bis etwa zur Körpermitte. Das Maul ist klein und endständig. Markant ist das bunt gefärbte Laichkleid des Milchners und die lange Legeröhre des Rogners während der Laichzeit.
Lebensraum und Lebensweise
Insbesondere kleine langsam fließende und stehende Gewässer mit pflanzenreichen Uferregionen und gleichzeitigem Vorkommen der Teich- oder Malermuschel. Mittels der Legeröhre (bis zu 6 cm lang), die dem Rogner während der Laichzeit wächst, werden in den Kiemenraum der Muscheln die Eier abgelegt. Der Milchner lässt über der Atemöffnung der Muschel seine Milch (Samen) ab und befruchtet so die Eier im Innern der Muschel. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Kiemenraum. Die Fischlarven wachsen durch die Schalen gut vor Fressfeinden geschützt heran und verlassen diese nach 3-4 Wochen. Bitterlinge leben gesellig und sind meist in Ufernähe anzutreffen.
Nahrung
Algen, Pflanzenteile, Zooplankton, Würmer, Schnecken, Insektenlarven, Kleinkrebse.
Fortpflanzung
In der Laichzeit zeigt das Männchen eine leuchtende rötlich blaue Färbung und einen Laichausschlag. Die Männchen besetzen Reviere mit einer darin lebenden Teichmuschel und verteidigen diese gegenüber anderen Männchen. In der laichzeit entwickelt sich beim Weibchen eine lange frei hängende Legeröhre; mit deren Hilfe legen die Weibchen Eier in die Kiemenhöhlen der Muscheln. Ein Weibchen legt nur ca. 100 Eier. Die Eier entwickeln sich im Inneren der Muschel. Die Brütlinge verlassen die Muschel erst, wenn sie schwimmfähig sind.
Sonstiges
Der Bitterling ist ein beliebtes Studienobjekt und ein beliebter Aquarienfisch.
Gefährdungsstatus
Der Bitterling ist in Oberfranken stark gefährdet.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist er als mäßig häufig aufgeführt.
Der Bitterling (Rhodeus amarus) ist eine in Europa beheimatete Süßwasserfischart. In einigen Ländern, insbesondere in Mitteleuropa, gilt der Bitterling als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.
Die Bedrohung des Bitterlings resultiert hauptsächlich aus der Zerstörung seines natürlichen Lebensraums, der Flüsse, Bäche und Teiche. Auch die Verschmutzung und die Eutrophierung (Überdüngung) der Gewässer tragen zur Bedrohung des Bitterlings bei. Darüber hinaus hat auch die Einführung nicht einheimischer Fischarten in einigen Gewässern zu Konkurrenzdruck und zum Rückgang des Bitterlings geführt.
Um den Bitterling zu schützen, gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen, wie die Renaturierung von Flüssen und Bächen, die Schaffung von Schutzgebieten und die Regulierung der Fischerei.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Aisch bei Willersdorf; Bärlasteiche bei Weißdorf; Harbach bei Kirchahorn; Wässerungsgräben an der Rauhen Ebrach bei Rattmannsdorf; Steinbruch bei Stadtsteinach; verschiedene Kleinstgewässer im Raum Lichtenfels; Waldteiche im Ebracher Forst.
Quellenangabe
©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.
Bild: © Michael Wurm, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons