Bachforelle
(Salmo trutta forma fario)
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© BILD: Gilles San Martin, CC BY-SA 2.0
Familie : Forellenfische (Salmonidae)
In Oberfranken erreichen Bachforellen eine Länge von 50- 60cm
Laichzeit: Oktober - Dezember
Schonzeit: 01.10 - 28.02 / Schonmaß : 26cm
Kennzeichen
Spindelförmiger, mehr oder weniger hochrückiger Körper. Stumpfe Schnauze mit weiter Maulspalte.
Charakteristisch sind die roten Tupfen auf den Seiten, die oft weiß eingefasst sind. Die Rückenflosse besitzt
dunkle Punkte. Die Grundfärbung ist meist grau grün. Je nach Standort gibt es jedoch viele Farbvarianten. Auch die
Fettflosse kann sehr unterschiedlich gefärbt sein (rote und/oder schwarze Punkte). Ältere Milchner bilden einen
charakteristischen Laichhaken aus. Als „Steinforellen“ werden Bachforellen bezeichnet, die in nahrungsarmen
Gebirgsbächen langsam wachsen und nur eine Länge von 15-20 cm erreichen.
Lebensraum und Lebensweise
Leitfisch der Forellenregion. Lebt in klaren, kühlen und sauerstoffreichen Bächen und Flüssen sowie in Bergseen. Ist auf reich gegliederte Wasserläufe mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten angewiesen. Sie ist standorttreu und verteidigt ihr Revier gegen Artgenossen. In größeren Gewässern zieht sie in die Zuflüsse hinauf um dort abzulaichen. Dort schlagen die Rogner an stark überströmten, meist seichten Bereichen Laichgruben in das Kiesbett. Die Milchner kämpfen um die Vorherrschaft am Laichplatz. Die abgelegten Eier werden vom Milchner besamt und wieder mit Kies bedeckt.
Nahrung
In der Jugend Insektenlarven, Bachflohkrebse und andere Kleintiere. Später v.a. Anfluginsekten, kleine Fische und junge Krebse verschiedener Arten.
Fortpflanzung
Die Bachforelle laicht in Oberfranken in den Monaten Oktober bis Dezember. Die Laichfische wandern in dieser Zeit zu Kiesbänken in den Oberläufen der Fließgewässer und legen in vom Rogner geschlagenen Laichgruben die Eier ab. Die Eier werden mit Kies bedeckt. Sie sind für die Versorgung mit Sauerstoff auf ein durchströmbares Kieslückensystem angewiesen (der Kies sollte eine Größe von 2-4cm haben). Die Forellenlarven verbleiben solange im Kieslückensystem bis ihr Dottersack aufgebraucht ist. Bachforelleneier benötigen bis zum Schlupf 430 Tagesgrade. In Fischzuchtbetrieben wird die Bachforelle durch künstliches Abstreifen vermehrt.
Sonstiges
Die Bachforelle ist ein beliebter Speise- und Sportfisch, der jedoch durch Gewässerverschmutzung, Verbauung, sauren Regen und Krankheiten bedroht ist. Um die Bachforelle zu schützen, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität und -struktur sowie zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit erforderlich.
Gefährdungsstatus
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist sie auf der Vorwarnliste aufgeführt.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Ailsbach; Aufseß Dobrachbach; Eger (Altbett); Fichtenohe/Pegnitz; Föritz; Friesenbach; Froschbach bei Bad Steben; Großer Koser; Kainach; Kleine Koser; Kösseine; Lauter bei Coburg; Lauter bei Bad Staffelstein; Leinleiter; Lübnitz; Mähringsbach; Mittelebrach bei Burgwindheim; Nordhalbener Ködel; Ölschnitz bei Gefrees; Ölschnitz bei Neunkirchen am Main; Perlenbach; Püttlach; Pulschnitz; Rodach (Kronach); Röslau; Roter Main und einmündende Nebenbäche; Sächsische Saale; Lauter (Baunach; Lauter (Coburg); Leitenbach; Selbitz; Steinach (Kulmbach); Steinselb; Südliche regnitz; Tettau; Thiemitz; Trubach;Trubbach; Truppach; Tschirner Ködel; Warme Steinach; Steinselb; Weihergraben bei Tremersdorf; Weismain; Weißer Main; Wendener Bach bei Marktleuthen; Wiesent; Wilde Rodach; Zinnbach;Zeegenbach;
Quellenangabe
©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.
© BILD: Gilles San Martin, CC BY-SA 2.0