Familie : Anguillidae
In Oberfranken erreichen männliche Aale eine Länge von 50 - 60 cm, weibliche ca. 120cm
Laichzeit: Spätwinter bis Frühling
Schonzeit: ab 01.01.2023: Änderung der Schonvorgaben in der AVBayFiG und Abgleich mit der BezFiVo vom 25.11.2020, vom 1.10 - 31.12
Schonmaß : 50cm
Kennzeichen
Der Aal hat einen schlangenförmigen, im vorderen Bereich runden, im hinteren Bereich abgeplatteten Körber. Die Rücken-, After- und Schwanzflosse sind zu einem einheitlichen Flossensaum zusammengewachsen, Bauchflossen fehlen. Die kleinen Schuppen sitzen tief in der Haut unter einer dicken zähen Schleimschicht. Es gibt zwei verschiedene Aalvarianten, die bezeichnend für die Lebensabschnitte sind. Der Gelbaal befindet sich in der mehrjährigen Abwachsphase und ist am Rücken olivbraun bis braun gefärbt mit einem gelben Bauch. Der Blankaal wandert zu seinem Laichgebiet ab und ist am Rücken dunkelgrau gefärbt mit einem silbrigen Bauch. Auffallend beim Blankaal sind außerdem die großen Augen.
Größe: In Oberfranken erreichen männliche alle eine Länge von ca. 50 bis 60 cm; sie haben dann ein Gewicht von ca. 500 Gramm. Weibliche Aale erreichen eine Länge von ca. 1, 20 Meter; Sie haben dann ein Gewicht von ca. 1,5 kg.
Lebensraum und Lebensweise
Der Aal kommt in fast allen Gewässern vor. Er bevorzugt aber ruhig fließende Gewässer sowie Stau- und Baggerseen. Er ist nachtaktiv und versteckt sich am Tag zwischen Grobsteinen am Ufer oder gräbt sich in den Schlamm am Gewässergrund ein. Er ist tolerant gegen Sauerstoffdefizite und gilt als außerordentlich zählebiger Fisch.
Nahrung
Der Aal ist ein Allesfresser. Überwiegend ernährt er sich von Würmern, Muscheln, Schnecken und Fischlaich. Größere Exemplare stellen auch Jungfischen anderer Arten nach. Der Aal ist in Gewässern mit Krebsen ein besonderer Feind für Krebse während der Häutung. Man unterscheidet Spitzkopfaale, die vor allem Bachflohkrebse, Insekten, Würmer und Muscheln fressen, und Breitkopfaale, die sich vor allem räuberisch von kleinen Fischen ernähren.
Fortpflanzung
Der Aal hat einen sehr komplizierten Fortpflanzungszyklus. Er ist ein katadromer Wanderfisch; er verbringt die meiste Zeit seines Lebens im Süßwasser und wandert zum Laichen ins Meer. Aale verlassen nach ca. 10-15 Jahren im Herbst die Fließgewässer und wandern stromabwärts, bis sie das Meer erreichen. Sie durchqueren den Atlantik und laichen in der Sargassosee (nahe dem Golf von Mexiko). Nach dem Ablaichen verenden sie. die Aallarven (Glasaale) gelangen dann mit dem Golfstrom im Laufe von 2-3 Jahren nach Europa und wandern in die Flüsse ein.
Sonstiges
Der Aal ist ein wichtiger und beliebter Speisefisch. Größere Aale ab ca. 900 Gramm sind sehr fett und eignen sich nur noch zum Räuchern.
Viele Abwandernde Aale werden in den Turbinen der Triebwerksanlagen verletzt. Es müssen besondere Aal-Leitsysteme für die abwandernden Aale entwickelt werden.Die Durchgängigkeit der Fließgewässer ist für die Erhaltung der Aalbestände vordringlich.
Der Aal kann möglicher Weise im Jungstadium mit dem Bachneunauge verwechselt werden. Dem Bachneunauge fehlen allerdings die Brustflossen. Dies ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal.
Gefährdungsstatus
Der Aal ist in Oberfranken gefährdet.
Schonzeit: nach dem derzeitigen Managementplan der EU erhält der Aal in Bayern eine Schonzeit vom 1.11. bis 28.2.
Schonmaß: Nach der Bezirksfischereiverordnung vom 15.12.2005 wurde das Schonmaß des Aales für alle oberfränkischen Gewässer auf 50 Zentimeter festgesetzt.
Auch im EU-Managementplan wird ein Schonmaß von 50 cm festgeschrieben.
Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken
Die Aalbestände in den Fließgewässern
gehen derzeit erheblich zurück. In den Baggerseen sind die Bestände
dagegen nur leicht rückläufig. Zum Teil sind in manchen Baggerseen
noch dichte Bestände vorhanden.
Der Aal ist immer noch einer der beliebtesten
Angel- und Speisefische.
Der Fang wird allerdings aufgrund der immer geringeren Bestandsdichte in
allen Gewässern zunehmend schwieriger. Die Zeiten der gefüllten Aaleimer
und Reusen sind leider vorbei. Der Versuch, einen schönen Speiseaal zu fangen,
lohnt sich jedoch weiterhin.
Die heutigen Methoden des Aalfangs haben sich seit damals nicht viel verändert.
Das Gerät ist feiner geworden, so dass der Fang noch mehr Spaß und Spannung
bereitet. Die modernen Grundruten sind etwas dicker als Feederruten und
werden Aalfeeder genannt. Die Ruten besitzen unterschiedlich starke Spitzen
und sind mit Knicklichtvorrichtungen ausgestattet. Diese sensiblen Ruten
zeigen jeden auch noch so feinen Biss optimal an, sind aber dennoch in der
Lage, durch das starke Rückgrat auch große Aale sicher zu landen.
Die Schnurstärke sollte nicht zu gering gewählt werden, da sich der Aal
instinktiv um jedes Hindernis wickelt, welches seine Wege kreuzt. Dieses
Verhalten zeigt sich besonders bei der Landung. Schleimige Hände und Arme
sind das Resultat.
Abhilfe soll Zeitungspapier schaffen, damit halten Sie den Aal gut im Griff.
Um den Aal schnell und sauber zu töten, gibt es spezielle Aaltöter, die
den Umgang deutlich erleichtern.
Der Aal besitzt einen ausgezeichneten Geruchs- und Geschmackssinn. Er kann
Gerüche auf viele Kilometern Distanz wahrnehmen. Dieses Phänomen sollte
sich der Angler zu Nutzen machen und seine Köder mit zusätzlichen Lockstoffen
versehen. Zu den häufigsten Ködern zählen Köderfische, Fischfetzen, Würmer,
Madenbündel, Leberstücke usw. Alles, was riecht, kann den Erfolg bringen,
aber generell gilt wie bei allen Angelarten:
Probieren geht über studieren.
Große Tauwürmer sind immer ein guter Köder und bringen auch die eine oder
andere Fischart an den Haken. Während der Aal-Hochsaison kann man sich einen
kleinen Vorrat an Würmern anlegen. Spezielle Wurmboxen und Wurmfutter sind
diesbezüglich ideal und versorgen den Angler immer mit genügend Ködern.
Jedoch nicht nur der richtige Köder ist entscheidend, sondern auch die richtige
Platzwahl.
Tiefe Gumpen, Äste unter Wasser oder sonstige Verstecke riechen förmlich
nach Aal. Es hat sich auch oft in der Vergangenheit gezeigt, das sich mehrere
Aale an einem Platz aufhalten, dass heißt nach einem Fang werden Sie vermutlich
weitere Exemplare fangen.
Selbst Aale lassen sich anfüttern!
Stippfischer, die Ihren Angelplatz häufig mit Maden präparieren, fangen
zwischendurch stattliche Aale. Diese Methode eignet sich natürlich auch
für Aalangler!
Sie sehen selbst, der Aalfang ist sehr vielseitig und reizvoll.