Sportfischerverein Kemmern e.V.

   Am 28.12.24 von 14.00 bis 16.00 Uhr und am 29.12.24 von 10.00 bis 12.00 Uhr findet die Jahreskartenausgabe für 2025 an der Fischerhütte statt. Bei Hochwasser im Sportheim des SCK. Jahreskartenausgabe nur gegen Vorlage des gültigen Fischereischeins und Fangbuch.   

Sportfischerverein Kemmern e.V.

Neunstachliger Stichling
(Pungitis pungitis)

Neunstachliger Stichling, Pungitis pungitis

Bild © Piet Spaans, Public domain, via Wikimedia Commons

Familie : Gasterosteidae

In Oberfranken erreichen Neunstachliger Stichlinge eine Länge von ca. 7 cm
Laichzeit: April - August
Schonzeit: ganzjährig / Schonmaß: keines

Kennzeichen

Der Neunstachlige Stichling hat einen sehr schlanken, seitlich stark zusammengedrückten Körber. Der Schwanzstiel ist sehr dünn. Der Kopf ist spitz zulaufend mit einem oberständigen Maul. Die vorherrschende Körperfärbung ist ein dunkles silbergrau mit grünlichen Flecken. Brust und Kehle sind dunkel gefärbt. Ältere männliche Tiere sind meist am ganzen Körper dunkel. Am Rücken befinden sich neun bewegliche Stacheln. Auch die Bauchflossen und der erste Strahl der Afterflosse sind zu Stacheln umgebildet. Der Neunstachelige Stichling hat große Brustflossen. Die Rückenflossen hinter den neun Rückenstacheln und die Afterflosse stehen untereinander. Die Schwanzflosse ist ungeschlitzt.
Größe: In Oberfranken erreichen Neunstachlige Stichlinge eine Länge von 5 bis 6 Zentimeter (Männchen). Die Weibchen werden mit 6 bis 7 cm deutlich grösser.

Lebensraum und Lebensweise

Der Neunstachlige Stichling lebt in kleinen Gräben und Tümpeln mit starkem Planzenbewuchs. In diesen kleinen Gewässern ist er oft die einzige Fischart. Er ist äußerst konkurrenzschwach gegenüber anderen Arten, aber tolerant gegenüber einer schlechten Wasserqualität.

Nahrung

Insektenlarven und Würmer aber auch pflanzliche Nahrung werden genommen.

Fortpflanzung

Die Laichzeit des neuen stacheligen Stichling erstreckt sich von April bis August. In der Laichzeit haben die Männchen häufig eine tiefschwarze Farbe. Die Männchen besetzen in dieser Zeit Reviere und bauen aus Pflanzenteilen eine Art Nest. In dieses legen mehrere Weibchen ihre Eier ab. Die Eier werden vom Männchen bewacht und mit Frischwasser versorgt.

Sonstiges

Der Neunstachlige Stichling ist die kleinste Fischart in Oberfranken und deutlich seltener als der Dreistachlige Stichling.
Bei der Räumung bzw. Unterhaltung von kleinen Gewässern ist es notwendig diese in Abschnitten durchzuführen, damit eine Wiederbesiedlung dieser Bereiche aus nicht geräumten Gewässerabschnitten möglich ist. Beobachtungen im Sendelbach bei Bamberg zeigen, dass die Art relativ schnell von konkurrenzkräftigeren Kleinfischarten verdrängt wird. Für den Fortbestand des seltenen Neunstacheligen Stichlings in Oberfranken sollten an den besiedelten Gewässern Artenhilfsmaßen durchgeführt werden. Diese können sich auf strukturelle Verbesserungen und eine verbesserte Durchgängigkeit erstrecken. Am Seebach, der früher unter dem Flugplatz an der Breitenau in Bamberg verrohrt war, wurde ein neues Bachbett errichtet und so ein neuer Lebensraum für den Neunstacheligen Stichling geschaffen.

Gefährdungsstatus

Die Neunstachlige Stichling ist in Oberfranken gefährdet.
In der Roten Liste gefährdeter Fischarten Bayerns (2021) ist sie als extrem selten gelistet.

Derzeitiges Vorkommen in Oberfranken

Seebach; Sendelbach; Teufelsgraben (Stadt Bamberg); Gräben in der Regnitzaue südlich von Forchheim. Die Vorkommen des Neunstachligen Stichlings in Oberfranken und Mittelfranken dürften an der südlichsten Verbreitungsgrenze in Deutschland liegen. Früher, vor dem Bau des Main-Donau-Kanals, war die Art in den Rinnsalen des rechten Regnitzarmes häufig anzutreffen, so z.B im Bereich des sogenannten "Fünferlessteg" in Bamberg.

Quellenangabe

Copyright

©Text: Aus "Fischartenatlas Oberfranken - Eine Beschreibung aller in Oberfranken vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten mit Darstellung ihrer Verbreitungsgebiete sowie der Gefährdungsursachen"
Herausgeber: Dr. R. Klupp, Bezirk Oberfranken, 2. überarbeitete Auflage, Bayreuth 2010.

© Bild: Piet Spaans, Public domain, via Wikimedia Commons